DIY Rotormount fĂŒr Actioncams

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Nach dem Kauf einer Actioncam geht es meistens mit den Geld ausgeben weiter, da man fĂŒr anspruchsvolle Filmperspektiven verschiedene Zusatzhalterungen benötigt. Das kann mit unter dann auch schnell mal richtig teuer werden, weshalb es nicht arg verwundert, dass gerade in diesem Bereich eine recht große DIY Gemeinde existiert. Der Informationsaustausch im Netz ist riesig und geht von low Budget Lösungen die von Jedermann nachzubauen sind bis hin zu wirklich aufwendigen Konstruktionen die nur absoluten Nerds vorbehalten sind. Alle haben jedoch eines gemeinsam, IndividualitĂ€t und Umsetzung eigener Ideen.

Bei meinem hier vorgestellten Projekt ging es um eine Rotormount oder auch Helimount gennant. Das Prinzip ist wirklich einfach, die Actioncam hĂ€ngt an einer Wippe, die mit einem Gegengewicht in die Waage gebracht wird. Durch die TrĂ€gheit dieser Konstruktion kommen hier recht schöne Filmperspektiven zustande. Die Bewegungen der Actionkam sind fließend und nicht ruckhaft, man ist quasi mitten im Geschehen dabei.

Bei den Überlegungen und der Umsetzung meines eigenen Rotormounts hatte ich einige Ideen die mich bei den Standard Rotoren nicht so gut gefallen haben.

Der Rotor sollte in meinen Trinkrucksack passen, möglichst leicht sein und nicht viel kosten.  Bis auf wenige Exemplare habe ich bisher auch keinen Rotor gesehen, den man wirklich klein zerlegen kann. FĂŒr mich war das ein absolutes K.O. Kriterium. Trial and Error gehören bei so einem Projekt auch dazu. Ich hatte Anfangs auch mit verschiedenen Carbonrohren herum experimentiert. Leider sind gewickelte Carbonrohre recht teuer, da ich bei Carbonrohren auf einen Durchmesser von 16mm gesetzt hĂ€tte. Ich hatte noch unidirektionale Carbonrohre zuhause mit Durchmesser 10mm. Das war mir dann aber doch zu instabil. Die Kamera hat ein Gewicht von rund 250 Gramm, dass heißt das Gegengewicht muss auch nochmal mit soviel Gewicht berĂŒcksichtigt werden. Das ist gerade bei einem ruppigen Downhill oder kleinen SprĂŒngen schon ne ziemliche Last die da abgefedert werden muss. Meine Wahl ist dann auf ein 12mm Alurohr gefallen, das war in 6m LĂ€nge fĂŒr keine 10 Euro zu haben. Der Gewichtsvorteil von Carbon hab ich dann doch vernachlĂ€ssigt, wobei der auch nicht allzugroß ist.

Viel schlauer ist es jedoch wenn man im Physikunterricht aufgepasst hat um den Rotor in Verbindung mit den Hebelgesetzten konstruiert. Ein bisschen Theorie schadet nie! Also um auf ein niedrigeres Gesamtgewicht bei dem Rotor zu kommen, empfehle ich beide Seiten (Rohre) der Wippe (des Rotors) mit der gleichen LĂ€nge zu konstruieren  also beispielsweise 80cm. Damit erreicht man nĂ€mlich das das Ausgleichgewicht = dem Gewicht der Actioncam entspricht. Also in dem Fall wĂ€re fĂŒr meine Actioncam die rd. 250g wiegt ein Ausgleichsgewicht von ebenfalls 250g notwendig. Es gibt jedoch Konstruktionen bei denen der Kraftarm deutlich kĂŒrzer ist als der Lastarm. Bsp: Die Actioncam hĂ€ngt mit 250g an einem Lastarm von 80cm, wenn nun der Kraftarm nur noch 40cm betrĂ€gt, dann benötige ich 500g um diese Konstruktion in die Waage zu bekommen. Das Gesamtgewicht der Konstruktion liegt nun um 250g ĂŒber dem Anfangsbeispiel, es steigt also je ungleicher das VerhĂ€ltnis zwischen Lastarm und Kraftarm ist linear an. Allein durch eine sinnvolle Konstruktion kann ich hier das Gesamtgewicht des Rotors reduzieren auch ohne teure Carbonrohre zu verwenden.

In dem kleinen Video oben ist die erste Ausfahrt mit dem Rotor zu sehen. Im Prinzip bin ich meinen Hausberg abgefahren. Die Helmperspektive ist schon stark, jedoch kommt nicht immer die wahre Beschaffenheit des GelĂ€ndes herĂŒber. An den ein oder anderen Stellen bin ich mit dem Rotor an Ästen hĂ€ngengeblieben, und auch grĂ¶ĂŸere SprĂŒnge sind mit dem Rotor machbar. Der wird das aushalten, zu bedenken ist nur das der Nackenbereich das zusĂ€tzliche Gewicht tragen muß. Noch keine Gedanken gemacht habe ich mir darĂŒber, was passieren wird bei einem Sturz. Naja ich will den Spaß nicht verderben an diesem Teil aber auch daran sollte man denken wenn man mit so einem Teil liebĂ€ugelt……

Stay tuned schreibt Christian


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